Montag, 16. Juli 2012

Feste und Feiertage #3: "Hina-Matsuri"

*angekrochen komm*
Da bin ich wieder... tut mir echt Leid, dass es so lang gedauert hat, Leute. Erst die allgemein aufkommende Sommerferien-Krankheit, ihr wisst schon, Notenschluss, keine Motivation zu gar nichts mehr, den ganzen Tag nur rumsitzen, -liegen oder -schleppen, und dann war Blogger eingeschnappt =_=''
Aber egal, auch ich (und Blogger) hab mich wieder aufgerafft und ich hoffe, es geht wieder mal voran.
Thema heute also:

Hina-Matsuri

Das Mädchen-, oder auch Puppenfest gennant, findet am 3. März statt und an diesem Tag werden in Kimonos gekleidete Puppen ausgestellt, die dem japanischen Hofstaat aus früherer Zeit darstellen sollen.

Jede Familie, die wert auf Traditionen legt und eine Tochter hat, besitzt so einen Satz Puppen. Ausgestellt werden diese auf abgestuften, mit roten Tüchern verkleideten Platos, je nach Rangordnung. Diese sieht wie folgt aus:


Ganz oben stehen der Kaiser und die Kaiserin, O-Dairi-sama und O-Hina-sama. Diese beiden sind am prächtigsten gekleidet und werden oft sogar in kleines Haus gestellt.
Auf der nächsten Ebene befinden sich 3 Hofdamen, die Sannin-Kanjo, meistens mit einem Sake-Glas in den Händen.
Darunter stehen die Gonin-Bayashi, 5 Hofmusiker, mit ihren entsprechenden Musikinstrumenten.
In der meist mittleren Ebene sieht man je an beiden Seiten einen mit Pfeil und Bogen bewaffneten Minister; einer alt und weise, der andere jung und dynamisch. Zwischen ihnen findet man Schalen mit Reiskräckern und traditionelle Miniaturmöbel.
Die unteren Ebenen können variieren, hier sieht man zusätzlich 3 trunkene Samurai; ein Streitsüchtiger, ein Unbeschwerter und ein Melancholischer. An den Enden stehen ein Kirsch- und ein Orangenbaum.
Auf den letzten beiden Ebenen sammeln sich meist traditionelle Gegenstände, zum Beispiel Miniatursänften und -möbeln, Utensilien zur Teezeremonie, hier noch ein Nähkästchen und eine Kohlepfanne.

Traditionsgemäß muss die Tochter der Familie vor den Augen dieses 'Hofstaates' seine Gäste empfangen und bewirten, mit aller Höflichkeit und Eleganz. Sie zeigt sich so als vollendete Gastgeberin und Hausherrin für einen Tag.

Gegessen werden Arare, das sind bissengroße Kekse, die mit Sojasoße gewürzt werden.

Beispiel für Arare

Getrunken wird Amazake, ein süßes, wenig alkoholhaltiges Getränk aus Saketreber.


Ich glaube, ich wäre blöd genug, es mit Milch zu verwechseln... ^__^"

Übrigens: eine Legende besagt, wenn man die Puppen vor Nacht des 4. März' nicht weggeräumt hat, wird man in diesem Jahr nicht heiraten.
Aber warum eigentlich Puppen? Seinen Ursprung hat das Ganze in der Edo-Zeit, als man glaubte, dass Puppen die Fähigkeit hätte, böse Geister zu absorbieren und ihre Besitzer somit davor beschützen würden.
Damit zusammen hängt auch der Brauch des Hinanagashi, bei dessen Zeremonie man Papierpuppen den Fluss hinunter treiben lässt. Die bösen Geister werden also sozusagen 'ausgeschwemmt'.

Meiner persönlichen Meinung nach kann ich nur sagen: ich mag das Fest nicht so besonders. Ich mag keine Puppen, und der Gedanke, dass mich böse Geister durch Glasaugen anstarren und sich darüber kaputtlachen, wie ich versuche höflich zu sein, behagt mir gar nicht. Feiern kann man das Fest in Deutschland aber trotzdem, und zwar im Völkerkundemuseum in Hamburg. Wen es interessiert, der kann gern mal hier vorbei schauen: http://www.hina-matsuri.de/3.html, das ist der Veranstaltungsplan des letzten Festes, also von dem in diesem Jahr °-^

Quellen:
hina-matsuri.de
Kleiner Kalender
Wikipedia
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